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Hans-Jürgen Hübner:

Laich-kwil-tach

Version 1.0 (9. April. 2011).
Traditionelles Territorium der Lekwiltok und heutige Reservate

Die Laich-kwil-tach oder Lekwiltok sind eine der First Nations in der Provinz British Columbia. Sie leben im Norden von Vancouver Island und auf dem gegenüber liegenden Festland. Die beiden Hauptgruppen sind die Wei Wai Kai und die We Wai Kum. Sie sprechen die Kwakiutl-Sprache aus dem Wakash-Sprachstamm, ihr Dialekt ist das Likwala.

Zur heutigen Kwakiutl Laich-Kwil-Tach Nations Treaty Society gehören sechs Stämme, die Mamaleleqala Que`Qua`Sot`Enox, die Tlowitsis-Mumtagila, die We Wai kai, die We Wai kum bei Cape Mudge, dazu die Kwiakah und die K`ómoks, ursprünglich ein Stamm der Küsten-Salish.

Die Bezeichnung Laich-kwil-tach rührt von einem großen Meereswurm, der nur schwer zu töten war, daher bedeutet der Name ‚nicht zu tötendes Ding‘.

Inhalt

Geschichte

Kontakt mit Europäern

Zum ersten bekannten Kontakt mit Europäern kam es 1786 durch James Charles Stuart Strange, einen britischen Händler.1 Er konnte allerdings nur Pelze fragwürdiger Qualität erwerben und auch sein Geschäft mit dem Elfenbein der Seelöwen war ein Fehlschlag. 1792 trafen Robert Gray, George Vancouver und die Spanier Dionisio Alcala Galiano und Cayetano Valdes auf die Laich-Kwil-Tach.

Die Laich-Kwil-Tach an der Johnstone Strait gelangten durch den Handel mit den Völkern an der Westküste von Vancouver Island, vor allem der Tla-o-qui-aht und der Mowachaht, bereits in den 1780/1790er Jahren an Gewehre. Mit diesen Waffen attackierten sie in weit ausgreifenden Fahrten die Stämme der Küsten-Salish bis hinunter zum Puget Sound. Diese fanden sich immer wieder zu großen Koalitionen zusammen, um die Angriffe abzuwehren und um Gegenangriffe zu unternehmen.

Als die Hudson’s Bay Company 1827 neue Handelsposten bei Fort Langley am unteren Fraser River und 1833 im Puget Sound errichtete, gerieten sie nicht nur in diese umfassenden Kriege, sondern zogen auch die Händler aller Stämme an. Es kam zu Handelsallianzen. Ende der 1830er Jahre verbündeten sich die Laich-Kwil-Tach mit ihren nördlichen Nachbarn und unternahmen den Fraser aufwärts bis Yale und bis zum Puget Sound Raubzüge - unter Umgehung von Fort Langley. 1838 gelang es den Laich-Kwil-Tach im Bündnis mit den Musqueam, den Pelzhandel von Fort Langley teilweise zu kontrollieren. So verlagerten sie gemeinsam mit verschiedenen Salish-Gruppen ihre Bemühungen weiter nach Norden, wo sie in Fort Simpson die doppelten Preise für Biberpelze erzielten.

Gouverneur James Douglas schrieb: „Der Handel in Fort Langley war in jeder Hinsicht nicht so prosperierend in dieser Saison, wie gewöhnlich. Der Pelzhandel hat durch die Einmischung der Colquilts Laich-Kwil-Tach..., denen es durch freundliche Kontakte mit den Musquiam, die an der Mündung des Fraser wohnen, gelungen ist, den Handel in einen andere Richtung zu lenken...“"2

In den 1840er Jahren okkupierten die Laich-Kwil-Tach das Gebiet der K`ómoks, andere Stämme zogen es vor, nach Süden zu fliehen. Um 1849 gingen die Salish zum Gegenangriff über und richteten umfassende Zerstörungen um Port Newill/Salmon River nördlich von Comox an. Schließlich unterlagen die Lekwiltok einer Allianz der Salish-Stämme in der Schlacht in der Maple Bay, unweit Duncan.

An den Überfällen der Laich-Kwil-Tach hatten die Haida nur zwischen 1853 und 1862 Anteil. Ab 1853 erschienen sie zum Handeln vor Victoria, attackierten aber auch die Cowichan und Nanaimo. Mit der großen Pockenepidemie von 1862 hörten die Angriffe schlagartig auf.

Eine Folge dieser Angriffe war, dass die K`ómoks bei Courtenay die Sprache der Sieger, das Kwak'wala übernahmen. Währenddessen behielten die verwandten Stämme der Campbell River K`ómoks-Vorfahren, während die Weewaikai eher mit den nördlichen Stämmen an der Queen Charlotte Strait verwandt sind. Diese Stammesgruppe wurde im Zusammenhang mit ihren gewaltigen Potlatches unter dem Namen "Kwakiutl" bekannt.

Insgesamt blieben die südlichen Kwakiutl von den nördlichen Nachbarn separiert, die als

Europäische Siedler

1881 lebten vierzig Siedler im Gebiet der Kwiakutl, Laich-Kwil-Tac und K`ómoks, 1901 waren es bereits 650 und bis 1921 stieg die Zahl auf über 5.000. Zwischen 1881 und 1929 entstanden zehn Lachs-Konservenfabriken und 1924 gab es 56 Holzunternehmen. Die „Kwakiutl“ verminderten sich hingegen vom Beginn des europäischen Kontakts bis 1928 auf 4.500. Bis 1986 stieg ihre Zahl wieder auf 19.125 einschließlich der Laich-Kwil-Tach und K`ómoks.

Die Kwiakah blieben am Phillips Arm und die Tlaaluis zogen nach Arran Rapids, vereinigten sich aber nach den großen Epidemien wieder. Um 1910 lebten nur noch zehn Kwiakak am Phillips Arm und um 1930 zogen die beiden letzten von ihnen an den Campbell River.

Reservate

Die We Wai Kai oder Cape Mudge besitzen 5 Reservate mit insgesamt 702 ha Fläche. Sie leben in Cape Mudge (444,6 ha), Quinsam 12 (116,3 ha), Drew Harbour (94 ha) und in zwei Reservaten auf 3

Die Wei Wai Kum oder Campbell River besitzen 4 Reservate (174,4 ha) bei Campbell River, davon ist das größte Campbell River 11 mit 111,5 ha. Hinzu kommen Matlaten 4 (39 ha), Homayno 2 (15,4) und Loughborough 3 (8,5 ha). Zu ihnen wurden im März 2011 (Dezember 2007) genau 707 (641) Menschen gerechnet, davon lebten 334 (302) im Reservat, 33 (32) in anderen Reservaten, 340 (307) außerhalb der Reservate.4

Die 19 Kwiakah (März 2011) besitzen nur 2 Reservate (Matsayno 5, 48 ha; Saaiyouck 6, 20,8 ha), doch sie haben ihre Reservate verlassen. Die verbliebenen Walitsum wollen sich wohl mit den K`ómoks vereinigen. Die Laich-Kwil-Tach sind Mitglieder der Kwakiutl Laich-Kwil-Tach K`ómoks Nationen Vertragsgemeinschaft und nehmen am British Columbia Treaty Prozess teil.

Stammesrat

Der Kwakiutl District Council vertritt die zehn Stämme der Campbell River, Cape Mudge, Comox, der Da'naxda'xw First Nation, Gwa'Sala-Nakwaxda'xw, Kwakiutl, Kwiakah, der Mamalilikulla-Qwe'Qwa'Sot'Em, Quatsino und Tlatlasikwala (regierungsamtliche Namen).

Literatur

Externe Links

Anmerkungen

  1. 1 ↑ Dazu vgl.: Strange voyage: James Strange read in a book that a fortune could be made from sea-otter pelts. Unfortunately, he believed what he read .
  2. 2 ↑ Zitiert nach Grant Keddie, Aboriginal defensive sites, 4.
  3. 3 ↑ Nach den Angaben des Department of Indian Affairs and Northern Development, First Nation Profiles: Cape Mudge.
  4. 4 ↑ Nach den Angaben des Department of Indian Affairs and Northern Development, First Nation Profiles: Campbell River.

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