Die Beothuk waren ein vermutlich Algonkin sprechendes Volk auf der Insel Neufundland. Die letzten Beothuk lebten zu Beginn des 19. Jahrhunderts und sind möglicherweise nach Norden zu ihren indianischen Verbündeten in Labrador, den Montagnais, gezogen. Da sie möglicherweise mit ihnen verwandt waren, werden sie hier unter den Cree eingeordnet. Sie gelten seit 1829 als ausgestorben.
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Der Name Beothuk taucht vor dem Ende des 18. Jahrhunderts nicht auf, bis Wörter aus ihrer Sprache von gefangenen Indianern gesammelt wurden. Bis dahin und sogar noch nach dieser Zeit waren die Beothuk wegen ihres großzügigen Gebrauchs von rotem Ocker als Red Indians bekannt. Die Schreibweise war unterschiedlich.1 Die heutige Schreibweise ist Beothuk oder Beothuck. Beothuk war ihre Eigenbezeichnung; der Ethnologe Albert Samuel Gatschet vermutet Verbindungen mit dem Begriff Körper oder Bauch.
Durch das isolierte Wohngebiet der Beothuk unterschied sich ihre Sprache von ihren Nachbarn auf dem Festland. Eine entfernte Verwandtschaft könnte zum Algonkindialekt der Naskapi und Montagnais in Québec und Labrador bestanden haben. Das Wissen über ihre Sprache basiert auf vier Wörtersammlungen, die von gefangenen Beothuk stammen. Diese umfassen insgesamt mehr als 400 lexikale Begriffe.
Obwohl die Beothuk einst das gesamte Neufundland bewohnten und auch Verbindungen zu Labrador unterhielten, stammen die meisten Informationen von einer Gruppe, die sich während des 18. und frühen 19. Jahrhunderts am Exploits River aufhielt. Dieses Volk bewohnte während des Herbstes und frühen Winters das östliche Ende des Red Indian Lake und verteilte sich für den Rest des Jahres am nahe gelegenen Ostufer des Sees. Vom See aus war es leicht möglich, auf verschiedenen Routen zur Ostküste und auch zur Süd- oder Westküste zu gelangen.
Die Beothuk hatten eine besondere Abneigung gegen Eskimos, die sie als Vierpfoten (engl. Fourpaws) verspotteten.
Die Beothuk fürchteten die Abenaki und Mi'kmaq aus dem Süden. Doch pflegten sie freundschaftliche Beziehungen zu den Montagnais, von denen sie Steinäxte und andere Werkzeuge übernahmen und beide Gruppen besuchten sich gegenseitig. Man vermutet, dass die letzten überlebenden Beothuk sich den Montagnais in Labrador angeschlossen haben könnten.
Die Ankunft der Weißen störte das Gleichgewicht zwischen den Stämmen der Region empfindlich, als die Mi'kmaq mit Feuerwaffen ausgerüstet wurden. Die Beothuk vermieden den Kontakt zu den Weißen, deshalb blieben sie auch weitgehend von europäischen Krankheiten verschont, von denen die meisten anderen Stämme heimgesucht wurden.
Im späten 17. Jahrhundert kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Franzosen setzten Prämien auf die Köpfe von Beothuk aus, weil sie über deren Diebstähle erbost waren. In der Nähe der St. George's Bay entdeckten Beothuk eine Gruppe von Mi'kmaq im Besitz derartiger Köpfe und brachten sie um. Den folgenden Krieg gewannen die Mi'kmaq aufgrund der Gewehre von ihnen bei Franzosen eingetauschten Gewehre. Sie zwangen die Beothuk, sich in das Innere Neufundlans zurückzuziehen.
Am Ende des 18. Jahrhunderts fand man Beothuk nur noch im südlichen und westlichen Teil der Insel. Auch das Inselinnere bot keine Sicherheit mehr, weil Expeditionen der Europäer sie am Red Indian Lake aufspürten. Danach verliert sich die Spur der letzten Beothuk, die vermutlich die Insel verließen und zu den Montagnais zogen.
Das Klima auf Neufundland ließ, im Gegensatz zu den Gebieten weiter im Süden, keinen Maisanbau zu. Daher blieben die Beothuk Halbnomaden und lebten hauptsächlich vom Fischfang und von der Jagd. Sie verbrachten den Sommer in Lagern an der Küste, wo sie fischten, jagten und sammelten. Im Winter zogen sie in das Inselinnere, doch es gab auch Gruppen, die das ganze Jahr über an der Küste lebten.
Wichtigste Jagdbeute war das Karibu, das mit Speeren erlegt wurde. Die Beothuk machten auch Jagd auf Vögel und kleine Tiere, die mit Schlingen gefangen oder mit Pfeil und Bogen erlegt wurden. Robben und kleine Wale wurden harpuniert. Außerdem gehörten Schalentiere, essbare Wurzeln, das Innere von Rinde und Vogeleier zur Nahrung. Es gab auch Expeditionen nach Funk Island, etwa 60 km nordöstlich, jenseits des Horizonts. Von dort kehrten die Kanus, beladen mit Vogeleiern, zurück, die für den späteren Verzehr hart gekocht wurden.
Im Winter konzentrierten sich die Männer auf das Erlegen der in Herden wandernden Karibus, die innerhalb von ausgedehnten Wildzäunen am Exploits River gefangen wurden. Die Hauptarbeit bestand im Verarbeiten und Lagern von Hunderten von Tieren. Das Fleisch wurde entweder eingefroren oder geräuchert, in Rinde verpackt und in Schneewällen oder Hütten gelagert.
Die Beothuk wohnten in Wigwams, deren Wände aus Stangen bestanden und mit überlappender Birkenrinde bedeckt waren. Eine Öffnung in der Spitze der konischen Behausung sorgte für den Abzug des Rauchs aus der zentralen Feuerstelle. Es gab auch größere viereckige Konstruktionen, die in den Sommermonaten genutzt wurden. Getrocknete Lebensmittel lagerte man auf Ablagen im oberen Bereich des Wigwams. Karibufelle dienten zum Verschließen der Eingänge. Typisch waren die Schlafplätze, die in Gruben des Wigwambodens lagen. Diese Wigwams konnten von 12 bis 15 Personen bewohnt werden. Zur Aufbewahrung von Lebensmitteln gab es Lagerhäuser, die entweder konisch oder mit einem Firstdach bedeckt waren. Im Innenraum fand man Gestelle zum Trocknen von Lachs oder zum Lagern von Beinknochen der Karibus, die Knochenmark enthielten.
Man nahm Schwitzbäder in Hütten, die aus einem halbrunden Rahmen bestanden, der mit Fellen bedeckt war. Hier goss man Wasser auf große heiße Steine. Medizinische Dampfbäder, begleitet von rituellen Gebeten, dienten zur Heilung von Krankheiten.
Beim Tod eines Angehörigen stellte man einen hölzernen Behälter oder Sarg auf eine niedrige Plattform. Es gab auch besondere Hütten, in denen der Tote auf den Boden gebettet wurde. Die Beisetzung erfolgte in Höhlen und Felsspalten, im Boden oder unter einem Steinhaufen, der Leichnam konnte in ausgestreckter, gekrümmter oder auch in sitzender Stellung beigesetzt werden.
Die Quellen berichten vom großzügigen Gebrauch des roten Ockers. Die Beothuk mischten das rote Pulver mit Fischöl oder Fett und färbten die Haare, das Gesicht, den Körper und auch Kleidung und Ausrüstung, so dass Weißen dieser Brauch als Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Stämmen diente. Der Begriff Rothaut (engl. Redskin) stammt daher und wurde später auf alle Indianer übertragen.
Oft waren die Beothuk mit einem rechteckig geformten Umhang bekleidet, der aus zwei zusammengenähten Karibufellen bestand. Kleinkinder wurden in einer Schlinge auf dem Rücken der Frauen getragen. Um besser mit Pfeil und Bogen schießen zu können, waren die Männer auf der Jagd auf der rechten Schulter unbekleidet. Die meisten Kleidungsstücke waren aus Leder, wie Leggings, Handschuhe, Mützen und Mokassins. Häufig wurde das Fell nach innen getragen, während man die Außenseite einölte und mit rotem Ocker bestrich.
Im Winter trugen die Beothuk Schneeschuhe und benutzten Schlitten zum Transport von erlegtem Wild und gelegentlich auch von Personen. Das zerlegte Wild wurde in Birkenrinde verpackt, transportiert und gelagert. Am Exploits River fand man bei den Lagerhäusern einfache Flöße aus Baumstämmen, die auch zum Transport der bis zu 90 kg schweren Fleischpakete gedient hatten.
Kanus aus Birkenrinde waren aber das wichtigste Transportmittel, sowohl in den Küstengewässern als auch auf Binnenseen und Flüssen. Es gab so genannte Portagen, an denen die Kanus über eine Landstrecke getragen werden mussten. Die Kanus waren bis über 6 m lang, relativ breit und bestanden aus Birkenrinde. Für Fahrten auf dem offenen Meer wurden sie mit Steinen als Ballast und mit einem Kiel versehen. Zur Fortbewegung benutzte man Paddel oder manchmal sogar Segel. Beothuk waren tüchtige Seeleute, die von Neufundland nach Funk Island fuhren und außerdem die Straße von Belle Isle überquerten. Auf Gewässern des Binnenlandes benutzte man wahrscheinlich andere Kanus, bei denen elastisches Karibuleder anstatt der Rinde als Außenhaut Verwendung fand.
Obwohl die Beothuk den Kontakt zu den Europäern mieden, waren sie an deren Gütern interessiert - so ersetzten sie auch bald die traditionellen Materialien durch Eisen, das in Nordamerika oberirdisch nicht erreichbar war. Sie trieben aber keinen Handel mit den Weißen, sondern, so heißt es, sie stahlen alles Metall. Die meisten archäologischen Fundstätten auf Neufundland weisen auf die Existenz europäischer Güter hin, wie zum Beispiel Segel, Äxte und Messer, es gab jedoch keinerlei Gewehre. Man fand in ihren ehemaligen Lagern Hunderte von alten Nägeln, die zu Pfeilspitzen verarbeitet wurden.
Die traditionellen Waffen für Jagd und Kriegsführung bestanden aus Pfeil und Bogen, Speeren, Äxten, Messern und Keulen. Die Klingen und Pfeilspitzen bestanden aus Flint oder Knochen. Die Bogen hatten eine Länge von etwa 1,55 m und waren aus Esche oder Kiefer gefertigt, die Pfeile aus Kiefernholz waren etwa 90 cm lang und an den Enden gefiedert. Auf die Robbenjagd gingen die Beothuk mit über 3,5 m langen Harpunen.
Aus Birken- und Fichtenrinde fertigten sie fast alle Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens, so zum Beispiel das Geschirr zum Essen und Trinken, Behälter, Eimer und Gefäße, aber auch für Haus- und Kanuwände. Tierische Sehnen und flexible Wurzeln bildeten das Material zum Nähen, Binden und Schnüren. Decken und Kleidung waren aus Leder. Kämme schnitzte man aus Karibugeweih und Schmuckanhänger aus Knochen.
Es gab Schmuckanhänger aus Knochen, die mit geometrischen Mustern kunstvoll beschnitzt waren. Shanawdithit, eine 1823 von englischen Siedlern gefangene Beothukfrau, demonstrierte diese Fertigkeit an Kämmen aus Horn und außerdem gravierte sie mit Hilfe ihrer Zähne Muster von Tieren, Figuren und Blumen in Birkenrinde. Sie hatte offensichtlich ein besonderes Talent zum Zeichnen und kommunizierte mühelos mit einem Wissenschaftler über historische und kulturelle Informationen zu ihrem Volk. Shanawdithit starb 1829 und ist heute bei den Neufundländern sehr populär. Im Jahr 1999 wählten sie die Leser der Zeitung The Telegram zur bemerkenswertesten Ureinwohnerin der letzten tausend Jahre.
Die Gesellschaft der Beothuk war vermutlich patriarchisch organisiert. Zwischen Männern und Frauen gab es offenbar keine Arbeitsteilung, sieht man von der Jagd ab, die eine männliche Aufgabe war.
Die Ehe war monogam und patrilokal. Hochzeiten wurden gefeiert, manchmal über 24 Stunden lang. Aus Shanawdithits Bericht stammt auch die Information, dass Ehebrecher öffentlich verbrannt und sittliche Vergehen hart bestraft wurden. Häufig wurden aus der Gefangenschaft zurückkehrende Beothuk mit dem Tode bestraft, weil sie über längere Zeit Kontakt mit Europäern hatten.
Eine Gruppe der Beothuk, die 1811 am Exploits River beobachtet wurde, war in drei getrennte Lager aufgeteilt, die aus je drei oder mehr Wigwams bestanden und von maximal drei Familien bewohnt wurden. Die Beothuk waren gefürchtete, verwegene Krieger und wurden häufig nur durch die überlegenen Waffen ihrer Gegner besiegt. Bei Zusammenstößen zeigten sie Kaltblütigkeit aber auch Großmut gegenüber ihren Feinden. Die Köpfe von feindlichen Opfern steckte man auf Pfähle und die Gruppe tanzte singend darum herum. Das Zeichen für Frieden bestand aus einem Stück Fell oder einem Fichtenzweig.
Persönlicher Besitz, besonders Waffen und Nahrungsvorräte, war bei den Beothuk bekannt.
Ein weitverbreiteter Glaube der Beothuk bestand darin, dass es die Existenz einer Bindung zwischen Mensch und Tier gab. Jedes Tier besaß einen Geist, dessen Gunst erworben werden musste, sonst würde der Jäger kein Tier dieser Art mehr erlegen können. So wurden zum Beispiel die Knochen eines Bibers sorgfältig gereinigt und wieder ins Wasser geworfen. Ähnlich verfuhr man mit Zähnen von Elchen und Karibus oder den Krallen von Bären, die als Talismane aufbewahrt wurden und die Geister der Tiere besänftigen sollten. Die Beothuk glaubten an den Großen Geist oder Gitche Manitou, dem Schöpfer alles Lebens, und an übernatürliche Wesen.
Nach dem Tod wurde der Leichnam sorgfältig in Birkenrinde verpackt und zu einer Begräbnisstätte an der Küste gebracht. Es war üblich, die Toten mit Grabbeigaben zu bestatten. Diese bestanden bei Männern aus dem persönlichen Besitz, den Waffen und der Ausrüstung, aber auch aus Kanumodellen und kleinen geschnitzten menschlichen Figuren. Diese sollten laut Shanawdithit den Verstorbenen darstellen. Frauen wurden lediglich in ihrer eigenen Kleidung beerdigt. Beim Tod des Ehegatten unterzog sich der Überlebende einem rituellen Bad.
Schon seit über 9000 Jahren wird Neufundland von Menschen bewohnt, die Beothuk waren also nicht die ersten, als sie um 200 n. Chr. auf die Insel kamen. Der Legende zufolge sprangen die Beothuk von einem Pfeil oder an einem Pfeil hängend zu Boden. Ihre Überlieferungen deuten auf enge Verbindungen zu Labrador hin, möglicherweise ihrem Herkunftsland. Die späteren Beothuk werden auf den Little Passage Complex zurückgeführt.
Am Ende des 10. Jahrhunderts erreichten Wikinger Neufundland und errichteten dort mindestens eine Siedlung. In dieser Zeit war es ungewöhnlich warm. Als das Klima im 11. Jahrhundert wieder kälter wurde, verschwanden die Wikinger.
Von Jacques Cartier stammen ab 1534 die frühesten schriftlichen Aufzeichnungen. Es gibt noch weitere Berichte über die indigene Bevölkerung auf Neufundland, so zum Beispiel von Giovanni Caboto und Gaspar de Côrte-Real aus den Jahren 1497 bzw. 1500, doch sie erwähnen nicht den Einsatz von rotem Ocker, dem typischen Erscheinungsmerkmal der Beothuk.
Die ersten Begegnungen zwischen Beothuk und europäischen Fischern waren freundlicher Art. Die Fischer kamen spätestens ab dem 16. Jahrhundert in der Fangsaison an die fischreichen Küsten und hinterließen nach dem Ende der Saison zahlreiche Gegenstände. Diese eigneten sich die Beothuk an, wohl in der Annahme, dass sie vergessen worden waren, oder ohne Wert für die einstigen Besitzer waren. Besonders wertvoll waren die Metallgegenstände, wie etwa Nägel. Daraus fertigten sie Pfeilspitzen und verstärkten ihre Harpunen. Im Gegensatz zu benachbarten Stämmen, die Pelze und Felle gegen europäische Güter eintauschten, gelangten sie ohne die unweigerlich folgende Erschöpfung der Pelztierbestände an die begehrten Güter.
Diese Situation änderte sich erst, als Engländer und Franzosen dauerhafte Siedlungen errichteten. Letztere siedelten bei Placentia, erstere zwischen Conception Bay und Trinity Bay, dann bis zur Bonavista Bay. Interessenkonflikte bei der Jagd und der Küstenfischerei sowie fortgesetzte Diebstähle durch Beothuk führten zu wachsendem Misstrauen auf Seiten der Europäer, die Beothuk wurden mangels Kontakten zu Missionaren, Händlern und Indianeragenten zunehmend isoliert. Es war eine Frage der Zeit, wann die Konflikte eskalieren würden. Die Mi'kmaq von Cape Breton Island besuchten jedes Jahr in den Sommermonaten Neufundland wegen der reichen Fischgründe. 1613 erschoss ein französischer Fischer einen jungen Beothuk, der ihn bestehlen wollte. Die Beothuk töteten daraufhin aus Rache 37 Franzosen. Die Mi'kmaq wiederum waren Verbündete der Franzosen, wurden von diesen mit Gewehren ausgerüstet und zum Krieg gegen die Beothuk angestiftet. Dabei unterlagen die Beothuk, mussten ihre Fisch- und Sammelplätze an der Küste verlassen und flohen ins Innere der Insel.
Die Kriege in Neuengland und Kanada zwischen Franzosen, Engländern und Indianern berührten Neufundland nur am Rande. Die europäischen Siedlungen erstreckten sich entlang der Küsten, und die Bewohner vermieden es weitgehend ins Innere der Insel vorzudringen. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Beothuk auf den südöstlichen Teil der Insel zurückgedrängt. Sie wehrten sich durch Überfälle, um sich europäische Werkzeuge und sonstige Ausrüstung zu beschaffen, während die Angriffe der Europäer im Wesentlichen das Töten der Beothuk zum Ziel hatten. Verschiedene Berichte aus dem 18. Jahrhundert über Gefechte brüsten sich mit zehnfachem und sogar hundertfachem Mord. Nach 1750 war ihnen praktisch jeder Zugang zu ihren Lebensgrundlagen abgeschnitten. Als Trapper ihre Fallen in ihrem Gebiet aufzustellen begannen, entfernten die Beothuk sie, was zu weiteren Konflikten führte. Um 1768 gab es nur noch weniger als 400 von ihnen, die meisten lebten am Exploits River.
Noch nach 1800 wurden einzelne Beothukfrauen und -kinder gefangen. Die bekanntesten waren Demasduit (englischer Name: Mary March) und Shanawdithit (Nancy April), die 1819 und 1823 gefangen wurden.
1810 erließ die britische Regierung eine Proklamation, die Beothuk nicht länger zu verfolgen. Dennoch wurden sie weiterhin von britischen Siedlern vertrieben oder getötet. Nur langsam setzte sich ein Wechsel zu einer freundlicheren Haltung in der öffentlichen Meinung durch. Aber es war zu spät, im Jahr 1823 war der Stamm der Beothuk auf eine Handvoll Menschen geschmolzen. 1828 konnte trotz einer sorgfältigen Suche durch die Beothuck Institution kein einziger mehr gefunden werden. Die letzten Angehörigen sind möglicherweise nach Norden zu ihren ehemaligen Verbündeten in Labrador gezogen. Shanawdithit starb im Jahr 1829.
Auf dem Wappen von Neufundland und Labrador sind zwei mit Pfeil und Bogen bewaffnete Angehörige der Beothuk als Schildhalter abgebildet.
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