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Hans-Jürgen Hübner:

Glenbow Museum

Version 1.31 (1. September 2010), aus der für Wikipedia verfassten Version hervorgegangen,
dort die Ausgangsfassung

Das Glenbow Museum in Calgary, der größten Stadt der kanadischen Provinz Alberta, verfügt über 8.600 m² Ausstellungsfläche in zwanzig Abteilungen. Insgesamt besitzt das Haus über eine Million Exponate, die in zahlreichen Ausstellungen zu Kunst, Geschichte, Völkerkunde und Naturwissenschaften der Öffentlichkeit dargebotenwerden. Hinzu kommen Online-Ausstellungen. Zudem besitzt das Haus eine eigene Bibliothek und ein Archiv.

Inhalt

Geschichte

Das Glenbow-Alberta-Institut entstand 1966. Ausgangspunkt der Sammlung war die Tatsache, dass der Ölunternehmer und Anwalt Eric Lafferty Harvie (1892-1975) dem Haus eine umfangreiche Sammlung historischer Artefakte überließ.1 Durch Ölfunde 1947 und 1949 vermögend geworden, begann er ab etwa 1950 eine Sammlung zur Geschichte Westkanadas anzulegen, dazu kamen weitere Interessengebiete. Zum eigentlichen Museum kamen eine Bibliothek und ein Archiv hinzu. Neben dem Glenbow Museum förderte der Unternehmer die Banff School of Fine Arts, das Luxton Museum, den Zoo in Calgary sowie den Heritage Park, aber auch den Confederation Square und den Arts Complex in Charlottetown auf Prince Edward Island. Sein Sohn Donald Harvie führt die Devonian Foundation, die sein Vater gründete, weiter.

Leiter des Museums ist Jeff Spalding, sein Vorgänger war Mike Robinson.

Dauerausstellungen

Kulturgeschichte

Mit Cultural History meint das Museum keine allgemeine Kulturgeschichte sondern eher eine historisch-volkskundliche Ausstellung, die das Leben der Bewohner Albertas seit etwa 1800 darbietet, jedoch ohne die Indianer, die hier unter die Kategorie Ethnology subsumiert werden, bzw. sich in der Kunstausstellung wiederfinden. Allein 100.000 Exponate stehen zu diesem Thema bereit.

Völkerkunde

Die völkerkundliche Abteilung bietet neben Stücken zur Geschichte der First Nations, also der kanadischen Indianer, auch Exponate zum arktischen Raum, aber auch aus Südamerika und den übrigen Kontinenten. Die beiden Schwerpunkte bilden hier die Blackfoot- oder Schwarzfußindianer im Süden Albertas sowie die indigenen Kulturen des kanadischen Westens.

Krieger (Warriors)

Ähnlich wie die kulturgeschichtliche und die völkerkundliche Abteilung versucht diese Abteilung prinzipiell einen Überblick über die gesamte Welt zu geben. Ihr Titel Warriors. A Global Journey Through Five Centuries ist ein extrem weitläufig angelegter Versuch. Dabei bilden die rund 26.000 Exponate Schwerpunkte im Westen Kanadas, in Europa und Japan.

Gesteinskunde (Treasures of the Mineral World)

Ähnliches gilt für die mineralogische Sammlung.

Westafrika (Where Symbols Meet)

Fünf kulturelle Gruppen aus zwölf westafrikanischen Ländern werden in der Dauerausstellung Where Symbols Meet. A Celebration of West African Achievement vorgestellt.

Asiatische Leihsammlung (Many Faces, Many Paths: Art of Asia)

Die Bumper Development Corporation Ltd. stellte dem Museum dauerhaft buddhistische und hinduistische Exponate aus dem 18. Jahrhundert zur Verfügung.

Kunstsammlung

Der überwiegende Teil der rund 28.000 Kunstwerke stammt aus dem Nordwesten Amerikas, sowie aus dem 19. bis 21. Jahrhundert. Gewisse Schwerpunkte bilden Landschaftsmalerei, aber auch die Kunst der First Nations und der Inuit.

Mavericks (Mavericks: An Incorrigible History of Alberta)

2007 entstand unter dem Titel Mavericks eine bioraphisch ausgerichtete Abteilung, in der 48 für Alberta wichtige Persönlichkeiten mit Hilfe zahlreicher Quellen präsentiert werden.

Online-Ausstellungen

Das Museum stellte bis August 2010 13 Ausstellungen ins Internet, die neben Englisch überwiegend auch in Französisch angeboten werden. Diese hatten, entsprechend der Museumskonzeption, verschiedene Schwerpunkte. Dazu gehört der Bereich der Kunst, wie er in der Online-Ausstellung Impress: Prints, Artists and Ideas aufbereitet wurde, in der von mehr als 200 kanadischen Künstlern Drucke dargeboten werden. Diese Ausstellung gibt neben einem Einblick in das künstlerische Schaffen in Kanada eine Vorstellung von der Technik des Druckes. Dieser Überblick wird durch die Online-Ausstellung ArtPad: A Collection. A Connection ergänzt, die Kunstobjekte des Glenbow-Museums darbietet. Der Kunst von mexikanischen, amerikanischen und kanadischen Frauen widmet sich Perspectives: Women Artists in North America. Sie ist dementsprechend nicht nur in Französisch und Englisch verfügbar, sondern auch in Spanisch. Die Ausstellung Many Faces, Many Paths: Art of Asia hat ihren Schwerpunkt auf der asiatischen Kunst, genauer gesagt der buddhistischen und hinduistischen. Zeitlich umfasst sie rund zwei Jahrtausende und reicht bis in das 18. Jahrhundert.

Bereits an der Übergangsstelle von Kunst, Völkerkunde und Geschichte bewegt sich die Ausstellung Story Robes, die anhand von Zeichnungen auf einem Bisonfell die besondere Art des Memorierens und Erzählens der Taten berühmter Kainai-Führer darstellt. He Dog (Percy Creighton) zeichnete diese Taten auf. Niitsitapiisinni: Our Way of Life widment sich den Blackfoot-Gruppen. Hierbei stehen die besonderen Beziehungen zum Land, das Familienleben und die Kontakte zu den Nachbarn im Vordergrund. Diese Ausstellung ist auch in der Sprache der Blackfoot verfügbar. Sie wurde 2006 Gewinner bei der International Web Award Competition. Auch Niitoy-yiss: The Blackfoot Tipi widmet sich den Blackfoot, genauer gesagt ihren Behausungen, den Tipis.

This Week in Western Canadian History gibt einen Einblick in die Geschichte Westkanadas, Mavericks: An Incorrigible History of Alberta in die von Alberta. Dabei orientiert sich erstere eher an Ereignissen, letztere bietet markante Lebensläufe dar, die der Geschichte eine Wendung gegeben haben. Mehr auf die Geschichte von Calgary zugeschnitten sind Historic Calgary, eine Online-Ausstellung, in deren Mittelpunkt die ältesten Gemeinde stehen, wie Victoria Park, Inglewood, Mission oder Rouleauville. Calgary in the 1950s widmet sich, wie der Titel schon sagt, der Stadt in den 50er Jahren. Sie tut dies anhand der Fotografien von Jack De Lorme. Dem Aspekt der Zuwanderung, in diesem Falle aus Südostasien, ist Seven Stories gewidmet, in der sieben individuelle Geschichte von südostasiatischen Zuwanderern erzählt werden.

Die Naturwissenschaften bieten zwei Ausstellungen, nämlich die Magic Lantern Slide Show, in der Arbeiten des lokalen Alpinisten T.B. Moffat die Besteigung des Mount Robson dokumentieren, die der Alpine Club of Canada 1924 durchführte. Einem weniger nahe gelegenen Thema, nämlich der Astronomie, widment sich Cosmic Quest: Discovering Astronomy through Science and Culture.

Bibliothek

Die Bibliothek des Museums birgt mehr als 100.000 Medien. Die ältesten Werke stammen aus dem 15. Jahrhundert und befassen sich mit Pferdezucht. Sammelgebiete sind Kunst, Geschichte, Ethnologie, Militärgeschichte und Mineralogie. Hinzu kommen mehr als 5.000 Karten, 6.000 Kataloge, wie etwa von Eaton's oder John Deere, eine Schulbuchsammlung, sowie Kopien zahlreicher lokaler Zeitungen. Eine Suchmaske erlaubt es auf der Website des Hauses zu recherchieren.2

Archive

Das Glenbow-Archiv ist das größte, nicht von einer der Provinzregierungen oder der Bundesregierung geschaffene Archiv. Ihm gehören mehr als eine Million Fotografien, 350 Stunden Filme und 1.500 Stunden Sprachaufnahmen. Die dichteste Überlieferung umfasst die Zeit von etwa 1860 bis in die 1990er Jahre. Sammelgebiete sind die Bereiche der First Nations, der Métis, der Viehzucht und Landbearbeitung, der Polizei (Royal Canadian Mounted Police), der industriellen Entwicklung. Ein eigener Hilfsbereich für genealogische Studien wird angeboten.

externe Links

Anmerkungen

  1. 1 ↑ Entsprechend dem Provenienzprinzip wurde die Sammlung geschlossen erhalten und ist über eine eigene Suchmaske zu konsultieren.
  2. 2 ↑ Die Suchmaske für die Bibliohtek befindet sich hier.

Für die Abbildungen gilt:

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