Neuschottland lag zwischen etwa 23.000 und 11.000 v. Chr. unter Eis. Um 9000 v. Chr. herrschte eine Tundrenlandschaft vor. Zugleich lag der Meeresspiegel erheblich niedriger, so dass etwa die Bay of Fundy, die Northumberland Strait und große Teile des Festlandssockels über Wasser lagen. Erstmals tauchten Jäger und Sammler auf, die als Paläoindianer bezeichnet werden. Ihre Spuren wurden in den heute unter Wasser liegenden Gebieten jedoch weitgehend zerstört. Archäologisch sind die frühesten Menschen nur in Form von steinernen Projektilspitzen zu fassen, den sogenannten fluted points. Funde aus den benachbarten Gebieten Prince Edward Island, von den Magdelaine Islands, der Südküste Labradors und aus Québec machen eine Besiedlung im 10. oder 9. vorchristlichen Jahrtausend wahrscheinlich.
Der älteste Fund menschlicher Überreste wurde bei Debert im Colchester County gemacht.1 Die rund 4.500 Artefakte, Werkzeuge der Paläo-Indianer, wurden auf etwa 8600 v. Chr. datiert. Damit ist Debert nicht nur die älteste Fundstätte in Nova Scotia, sondern auch die nordöstlichste der Paläo-Indianer. Oberhalb der Cobequid Bay jagten diese Menschen offenbar Karibus.
Zwischen 7000 und 3000 v. Chr. kam es zu einem starken Anstieg des Meeresspiegels, der zahlreiche Siedlungsstellen überspült haben dürfte. Zugleich wurde die Tundrenlandschaft durch Mischwälder verdrängt. Zwischen 3000 und 1500 v. Chr. entwickelte sich eine Regionalkultur, die als Maritime Archaic tradition bezeichnet wird. Sie ist an vielen Einzelfunden entlang der Atlantikküste fassbar, allerdings nur dann, wenn sie nach etwa 1500 v. Chr. entstanden, denn der Meeresspiegel stieg weiterhin an. Eine größere Fundstätte gibt es bisher nicht. Zwischen 1500 und 500 v. Chr. bewegte sich die Susquehanna Tradition an der mittleren Atlantikküste nordwärts, doch ist unklar, ob dies mit ethnischen Bewegungen gleichzusetzen ist. Sie lässt sich vor allem im Westen von Neuschottland und in Neubraunschweig nachweisen.
Mit der Ankunft der Keramik aus dem Süden setzte die Waldlandperiode ein (Woodland). Die frühesten Gefäße waren dünnwandig und bereits hochentwickelt. Sie wurden zum Kochen und zum Einlagern von Vorräten gebraucht. Doch kamen sie weitgehend wieder außer Gebrauch, wobei die zerbrechlichen Gefäße durch Körbe und Behältnisse aus Birkenrinde verdrängt wurden. Als die Europäer die Region erreichten, waren Tonwaren nur noch selten anzutreffen, dabei dickwandig und von einfacher Qualität. Seit etwa 500 v. Chr. fand ein Wechsel in den Ernährungsgewohnheiten statt. Die Bedeutung von Schalentieren nahm vor rund 2000 Jahren erheblich zu, so dass sich Artefakte vornehmlich in sogenannten shell middens oder Muschelhügeln finden. Da sie die säurehaltige Erde der Region neutralisieren, haben die kalkhaltigen Hügel dazu beigetragen, erhebliche Mengen an organischen Überresten zu bewahren. Sie sind daher die wichtigsten Quellen dieser Epoche.
Wann der Bogen die Region erreichte, ist unklar, doch weisen besonders kleine Projektilspitzen (notched points) auf seinen Gebrauch hin. Vor der Ankunft der Europäer waren die im Osten Kanadas und im Nordosten der USA lebenden Mi'kmaq Jäger und Fischer. Sie bauten außer Tabak keine Feldfrüchte an, denn dies ließ das Klima nicht zu. Während des Herbstes verteilten sie sich in kleine Gruppen, um Elche und Karibus zu jagen.
Neuschottland wurde von den französischen Händlern und Kolonisten Acadie genannt. Pierre Dugua, Sieur de Monts errichtete 1604 eine Siedlung auf Saint Croix Island im gleichnamigen Fluss, doch überlebten die Siedler nur mit Mühe den Winter. Sie zogen im nächsten Jahr in die erste dauerhafte europäische Siedlung Port Royal, das heutige Annapolis Royal. Doch auch dieser Ort musste 1613 aufgegeben werden, nachdem der Engländer Samuel Argall die Siedler dort überfallen hatte. Immer mehr Franzosen wanderten dennoch in die neugegründete Provinz Akadien ein, obwohl England ab 1620 Anspruch auf das Gebiet erhob.
Das Tal von Annapolis wurde als Grundherrschaft ausgegeben, doch endete diese bereits nach wenigen Jahrzehnten. Dies führte zu freiem Landbesitz. Ursache war der Krieg zwischen dem Hugenotten Charles de Saint-Étienne de la Tour, dem Gouverneur von Akadien zwischen 1631 und 1642 sowie von 1653 bis 1657, und dem Katholiken Charles de Menou d'Aulnay. Während hinter La Tour, der seit 1610 im Pelzhandel tätig war, zudem unter den Mi'kmaq gelebt und eine Abenaki-Frau geheiratet hatte eine Reihe von Händlern stand, standen hinter d’Aulnay Leute bei Hof. Dieser von 1640 bis 1645 anhaltende Konflikt, in dem protestantische Engländer eine wichtige Rolle spielten, überließ das zerstörte Land freier Nutzung - trotz des Grundsatzes „nulle terre sans seigneur“ (kein Land ohne Feudalherrn).
1620 erklärte Jakob I., König von England im Plymouth Council for New England die ganze Küste Akadiens bis zur Chesapeake Bay als Neuengland. Am 29. September 1621 erhielt Sir William Alexander Garantien für die erste angelsächsische Siedlung in Nova Scotia. 1622 verließen die ersten Siedler Schottland. Doch dieser erste Besiedlungsversuch drohte an einer zu geringen Zahl Auswanderungswilliger zu scheitern. Daher veranlasste der König die Schaffung eines neuen Order of Baronets. Zugang zu diesem Orden wurde nur demjenigen gewährt, der mindestens sechs Arbeiter oder Handwerker ausstattete. Ausstatten bedeutete, dass die Siedler Waffen, Kleidung und Ausrüstung für zwei Jahre erhielten. Doch niemand wollte dies auf sich nehmen, bis der König nach sechs Monaten erfolgreich Druck ausgeübt hatte.
Mehr als ein Jahrhundert lang führten nun Engländer und Franzosen Stellvertreterkriege auf dem amerikanischen Kontinent. 1627 brach ein Krieg zwischen England und Frankreich aus, der die amerikanischen Franzosen dazu veranlasste, Port Royal wieder einzurichten, doch noch im selben Jahr zerstörten schottisch-englische Kräfte die Siedlung. Dabei war die schottische Hilfe so bedeutend, dass Neuschottland als Teil Schottlands galt. Doch am 11. März 1631 kam das Gebiet mit dem Vertrag von Suza wieder an Frankreich. 1654 ernannte König Ludwig XIV. Nicholas Denys zum Gouverneur von Acadie.
Die Kette der Stellvertreterkriege setzte sich fort. Im Zuge des King William's War (1689-97) eroberten Engländer erneut Nova Scotia. Doch mussten sie im Frieden von Rijswijk das Gebiet wieder abtreten. Ein britischer Versuch, mit Hilfe der Irokesen die Kolonie während des Pfälzischen Erbfolgekriegs zu erobern (Belagerung von Québec 1690), wehrten die Franzosen unter der Führung des Gouverneurs Frontenac ab. Im Gegenangriff vertrieben die Franzosen die Briten bis 1697 u. a. von der Hudson Bay, aus Neufundland und aus Neuschottland. Im Frieden von Utrecht musste Frankreich 1713 den Festlandsteil von Akadien, den England 1710 erobert hatte, erstmals vertraglich abtreten. Es behielt hingegen die Île St Jean (das spätere Prince Edward Island) und Île Royale (Cape Breton Island). Auf letzterer entstand die Festung Louisbourg. Erster englischer Gouverneur der Kolonie wurde Samuel Vetch.
1725 schlossen die Briten einen ersten Vertrag mit den Mi'kmaq.3
1745 griff William Shirley, der Gouverneur des britischen Massachusetts, Louisbourg auf Breton Island an. Zwar musste die Festung im Frieden von Aachen 1748 zurückgegeben werden, doch schon 1749 wurde die Ohio Company gegründet, die britische Kolonisten ins von Frankreich beanspruchte Ohio-Tal brachte. Die Briten errichteten im Juli 1749 ihr Hauptquartier Halifax auf der Chebucto-Halbinsel, nachdem sie die Festung Louisbourg, gemäß dem Friedensvertrag von Aachen (1748), wieder an die Franzosen zurückgeben mussten.2 London bemühte sich, durch verstärkte Zuwanderung ein Gegengewicht gegen die starke französisch-katholische Minderheit zu schaffen. So siedelte man beispielsweise 1753 protestantische Siedler, also Schweizer und Franzosen, vor allem aber deutsche Siedler in Lunenburg an.
Mit dem Beginn des Siebenjährigen Krieges standen rund 70.000 Franzosen gegen inzwischen rund eine Million britische Siedler. 1755 eroberten Briten Fort Beauséjour, die wichtigste französische Festung. 1759 eroberten sie Québec. Die 1755 von Commander Charles Lawrence vertriebenen Akadier - abgesehen von denen, die auf Prince Edward Island und am oberen Saint John River ausharrten - kehrten ab 1765 zurück und erhielten Land auf der Basis des gemäßigteren britischen Feudalsystems. Die übliche Landgröße lag bei 100 Acre pro Familienoberhaupt und 50 weiteren pro Familienangehörigem. Die Vertreibung ist bis heute als Le Grand Dérangement oder The Great Expulsion im Gedächtnis geblieben. Die Briten förderten die Zuwanderung aus Neuengland und Europa über den Hafen von Halifax. 1763 musste Frankreich seine gesamten kolonialen Besitzungen in Kanada vertraglich an Großbritannien abtreten.
Bereits 1754 hatte die nunmehr endgültig britische Kolonie einen Obersten Gerichtshof erhalten, 1758 eine Legislative Assembly, also ein Parlament. Seither gilt die Provinz als älteste Demokratie Nordamerikas. 1763 wurde Cape Breton Island der Provinz zugeschlagen, wenn es auch zwischen 1784 und 1820 nochmals abgetrennt wurde. 1769 trennte man das spätere Prince Edward Island, 1784 die Festlandsgebiete ab, die sich zu Neubraunschweig entwickelten. Der Druck, den der Unabhängigkeitskrieg auf die Kolonie, in der viele Amerikaner lebten, ausübte, war enorm stark. London verfolgte daher eine gemäßigte Kolonialpolitik. Dennoch stritt Gouverneur Frances Legge in der abgelegenen Kolonie mit der Legislativversammlung um Einfluss in Fragen des Handels und der Besteuerung. Der Vertreter, John Day, forderte die Gewaltenteilung, wie sie Montesquieu verlangte. Gouverneur Charles Lawrence förderte 1759 bis 1768 die Zuwanderung aus Neuengland besonders stark, so dass etwa 8.000 Siedler von dort kamen.
Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges kam es zu zahlreichen Überfällen amerikanischer Milizen, den sogenannten Raids. Sie richteten sich mehrfach gegen Canso (1775 und 1779), Liverpool (Oktober 1776, März und September 1777, Mai 1778 und September 1780), gegen Annapolis Royal (1781) und Lunenburg (1. Juli 1782). Es waren gezielte Zerstörungsaktionen, die der britischen Wirtschaft in der Kolonie schweren Schaden zufügten, insbesondere der Fischrei.11 Am Überfall auf Lunenburg waren rund 170 Amerikaner beteiligt.
Nach der Niederlage Großbritanniens kamen zahlreiche pro-britische Amerikaner, die sogenannten Loyalisten, nach Kanada, allein 14.000 nach Nova Scotia. 3.000 von ihnen waren Schwarze, meist Abkömmlinge von Sklaven, ein Drittel von ihnen wanderte nach Freetown in Sierra Leone aus. Dabei wurden sie vom Committee for the Relief of the Black Poor unterstützt. Hinzu kamen zahlreiche Gälisch sprechende Highlander aus Schottland, die sich vor allem auf Cape Breton Island und im Westen des Festlands ansiedelten. Schon zuvor waren etwa tausend Ulster Scots in den 60er Jahren angesiedelt worden, vor allem durch Alexander McNutt. Etwa genauso viele kamen 1772 bis 1775 aus Yorkshire und Northumberland in den Zentralbereich Nova Scotias.
Die Kolonialverwaltung stand vor einem grundsätzlichen Problem, nämlich der Finanzierung der Erschließung, der Sicherung und Verwaltung der Kolonien. Ab 1790 wollte sie dazu übergehen, das Land für einen US-Dollar pro Acre zu verkaufen, doch in den nächsten Jahren dominierten die Squatter das Land, die sich Land aneigneten, das in ihren Augen sonst niemand beanspruchte oder nutzte. 1807 versuchte sie zur Finanzierung der Kolonie auf das Quit-Rent-System zurückzugreifen, doch die Bauern waren nicht in der Lage diese Abgabe zu zahlen. Zwar stellten sich 1832 im benachbarten Neubraunschweig Erfolge ein, doch stellte sich hier die Holzindustrie in den Weg, die kein Interesse an kleinteiligen Landvergaben hatte. So drängte die Kolonialmacht Nova Scotia und New Brunswick 1835 zum Kauf der Quit-Rents für 1500 bzw. 1000 Pfund. Tatsächlich kam Großbritannien ab 1848 nur noch für die Verteidigungskosten auf. Die Kolonien finanzierten sich nun durch Abgaben auf die Siedlung und durch Zölle.
Nach dem Frieden von Utrecht 1713 expandierten die Fischindustrien Neuenglands und Neuschottlands zu Lasten der französischen Fischerei. Dabei störte die Festung Louisbourg die Verbindung. Die Briten bauten Halifax. Dazu brachten sie 2.200 deutsche Siedler in die Region, die um Lunenburg angesiedelt wurden. Als die Akadier 1755 Louisbourg unterstützten und Dartmouth überfielen, zogen die Briten die Konsequenz und verließen das Annapolis-Tal. Ihr Land wurde an neuenglische Siedler vergeben. Sie siedelten ebenfalls an der Bay of Fundy, Schotten und Briten siedelten auf Cape Breton und auf Prince Edward Island. Dennoch stammten 1772 rund 15.000 der 20.000 Siedler in Nova Scotia aus Neuengland. Die ersten Schiffsmasten wurden bereits in diesem Jahr nach England exportiert, 1774 folgte der erste Holzexport.
Nach Neubraunschweig kamen Schotten, die vor der Aufteilung ihres Landes unter Viehgroßgrundbesitzer flohen, Loyalisten aus den USA sowie Flüchtlinge vor dem nackten Hunger aus Irland. 1813 bis 1816 wurden 2000 aus den USA während des Krieges von 1812 geflohene Sklaven in Neuschottland angesiedelt.15 Während des Krieges, den sich Großbritannien und die USA zwischen 1812 und 1815 lieferten, beteiligten sich Kaperer aus Neuschottland an Überfällen auf amerikanische Schiffe. So erwarben drei Bewohner Lunenburgs am 8. August 1814 einen Schoner und benannten ihn in Lunenburg um. Mit diesem Schiff kaperten sie sieben amerikanische Schiffe. Ähnlich gingen Männer aus Liverpool vor, die mit der Liverpool Packet auf Kaperfahrt gingen. Es war in dieser Hinsicht das erfolgreichste Schiff, denn es brachte über 50 Schiffe auf. 1813 wurde die amerikanische USS Chesapeake in den Hafen von Halifax geschleppt; die Überlebenden der 379 Mann starken Besatzung wurden gefangengesetzt. Das Schiff stand als HMS Chesapeake bis 1820 in britischen Diensten.
Um 1850 lebten 277.000 Menschen in Neuschottland, 194.000 in Neubraunschweig und 72.000 auf Prince Edward Island. Damit hatte sich die Bevölkerung innerhalb eines halben Jahrhunderts verfünffacht. Die Besitzverhältnisse waren dabei oftmals so unklar, dass Prince Edward Island unlösbare Probleme mit den Quit-Rents und Besitztiteln hatte, die viele außer Landes trieben. Ab 1806 sollte das Land einfach demjenigen gehören, der es bearbeitete.
Der Bruch mit den entstehenden USA zwang dazu, den innerkolonialen Handel zu verlagern. Dazu mussten aber Abnehmer für britische Waren existieren. Es gelang ab den 1820er Jahren, eine Industrialisierung, vor allem in Halifax, in Gang zu setzen. 1827 übernahm die Londoner General Mining Association die Kohlegruben in der Kolonie. 1829 setzte man erstmals eine Dampfmaschine ein, ab 1839 beförderte die älteste Lokomotive Kanadas, die Samson - sie befindet sich heute im Nova Scotia Museum of Industry in Stellarton - Kohle von Stellarton zu den Frachtschiffen. London förderte zudem den Handel, indem es Freihäfen einrichtete. Ab den 1840er Jahren diente der Küstensaum zunehmend als Handelsdrehscheibe mit den USA. Dazu trug bei, dass Weizen aus den USA, der in Nova Scotia gemahlen wurde, ab 1849 zollfrei vom Festland nach Nova Scotia und von dort ins britische Kolonialreich durfte. Doch geriet die Region in eine Handelskrise, als der ungeregelte Zugang zu Holz dazu führte, dass die zahlreichen Holzunternehmen die Wälder einfach nur ausplünderten. Von einer geregelten Forstwirtschaft konnte keine Rede sein. Der zuvor blühende Schiffbau geriet nach den 1870er Jahren in eine Krise, obwohl die Schiffe aus der Kolonie im gesamten Britischen Weltreich verkehrten. Schon in den 1840er Jahren entstand eine Dampfschiffgesellschaft, die Cunard Line. Zwar kamen einige Jahre lang Vorschläge auf, die Wirtschaft durch Zölle zu schützen, doch der Freihandel setzte sich durch. Das galt auch für New Brunswick ab 1853.
In den 1850er Jahren entstanden Verbindungen von Halifax nach Truro und Windsor, von St. John's nach Shediac, von dort nach Truro und von St. Andrews nach Woodstock. Doch eine Region mit so schwacher Landwirtschaft war kaum in der Lage, eine so gewaltige Investition zu stemmen. Als die Verhandlungen um die kanadische Union 1864 einsetzten, erhofften sich viele eine Anbindung an ein kontinentales Eisenbahnnetz, das Rohstoffe und Märkte erschließen sollte.
Nova Scotia war die erste Kolonie in Nordamerika, der London ein responsible government zugestand, eine Regierung, die die Interessen der Kolonie gegen die des Empires abwägen durfte. Dabei spielte Joseph Howe die entscheidende Rolle. Damit erhielt die Kolonie im Januar und Februar 1848 weitgehende Selbstverwaltungsrechte unter einer gewählten Regierung.
Während des amerikanischen Bürgerkriegs (1861-1865) kämpften viele Neuschottländer auf der Seite der Nordstaaten. Das Britische Weltreich einschließlich seiner Kolonien erklärte sich für neutral, womit es in die Lage versetzt wurde, weiterhin mit beiden Kontrahenten Handel lzu treiben. Neuschottlands Wirtschaft profitierte in großem Umfang von den Kriegsanstrengungen, doch der Norden errichtete eine Seeblockade gegen den Handel der Südstaaten. Viele Blockadebrecher segelten zwischen Halifax und den Häfen des Südens. Als auch noch Nordiren mit ihren Attacken die USA herausforderten, fürchtete man in London, die Nordstaaten könnten nach ihrem Sieg die Gelegenheit nutzen, ganz Nordamerika in Besitz zu nehmen. Daher förderte man eine Unabhängigkeit Kanadas. In Neuschottland wurden Freiwilligenregimenter aufgestellt.
Charles Tupper führte die Kolonie in das 1867 entstehende Kanada. Dies geschah keineswegs im Einverständnis mit den führenden Gruppen in der Kolonie. Die Antikonföderationsbewegung gewann bei den Wahlen von 1867 36 der 38 Sitze in der Legislativversammlung. Auch bei den Unterhauswahlen gingen 18 der 19 Sitze an die Gegner des Anschlusses an Kanada. Vor allem William Annand und Joseph Howe versuchten vergeblich, die britischen Behörden dazu zu bewegen, die Kolonie aus der Konföderation zu entlassen. Als Howe nachgab, erhielt er einen Sitz im Kabinett John Macdonalds, woraufhin die Bewegung zusammenbrach. Im Gegensatz dazu war die Bewegung in Neufundland erfolgreich, das sich erst 1949 an Kanada anschloss.
Während des Ersten Weltkriegs wurde Halifax zum bedeutendsten Hafen an der kanadischen Atlantikküste. Truppen- und Waffentransporte aus den USA und Kanada nach Europa passierten den schnell expandierenden Hafen. Am 6. Dezember 1917 kollidierte ein französisches Schiff mit einem norwegischen und die an Bord befindlichen Waffen explodierten. Rund 2.000 Menschen kamen bei der Detonation ums Leben, mehr als 9.000 wurden verletzt.
Die Aufgaben der Provinzen, wie Bildung, Gesundheit, Wohlfahrt, Straßenbau nahmen stetig zu, während vor allem die Einnahmen der Bundesregierung anstiegen. In Neuschottland nahm die städtische Bevölkerung zwischen 1891 und 1931 von 19 auf 47 % zu, und lag damit immer noch weit hinter den anderen Provinzen. Während für sie zunehmend ländliche Unterstützungen auf Gegenseitigkeit entfielen, belasteten sie, ob sie wollten oder nicht, die städtischen Hilfssysteme.
Kanada zerfiel zunehmend wirtschaftlich in Ost und West und drohte auch politisch auseinanderzudriften. Die Progressiven nahmen sich der Interessen der Prärieprovinzen an, und sie gewannen genügend Kraft auf Bundesebene, um eine Mehrheitsregierung zu verhindern. Das Maritimes Rights Movement verlangte nach weniger Bundesmacht, während Québec zu einer Hochburg des frankophonen Separatismus' wurde.
1934 forderte die Nova Scotia Royal Commission of Economic Enquiry für die Ostküste die gleiche Hilfe, wie einst für die Prärieprovinzen. Schließlich führte dies zur ehrgeizigeren Royal Commission on Dominion Provincial Relations von 1937 bis 1939, die zur Dritten Nationalen Politik führte.
13 Indianerstämme mit rund 14.000 Angehörigen sind in der Provinz anerkannt, wobei Eskasoni und Shubenacadie fast die Hälfte der Mi'kmaq stellen. Die First Nations mit der Zahl ihrer Angehörigen sind
First Nation | Zahl der anerkannten Angehörigen |
Acadia | 1075 |
Annapolis Valley | 237 |
Bear River | 282 |
Chapel Island | 632 |
Eskasoni | 3969 |
Glooscap | 288 (2006) |
Membertou | 1223 |
Millbrook | 1232 (2006) |
Paq'tnkek | 535 |
Pictou Landing | 605 |
Shubenacadie | 2325 |
Wagmatcook | 716 |
Waycobah | 920 |
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