Home Impressum Sitemap

Hans-Jürgen Hübner:

Halalt

Version 1.12 (7. September 2010), basierend auf dem von mir für die Wikipedia verfassten Beitrag
Halalt.
Traditionelles Territorium der Halalt und heutige Reservate

Die Halalt (oder Halalt First Nation) leben an der Ostküste von Vancouver Island, nördlich von Duncan. Im August 2010 waren 215 Menschen als Angehörige des Stammes registriert.

Die Halalt First Nation zählt zu den Mitgliedern des Naut'sa Mawt Tribal Council, der gemeinsam die Stämme der Tsleil-Waututh Nation, Chemainus First Nation, der Snuneymuxw First Nation, Homalco, der Klahoose First Nation, der Sliammon und der Tsawwassen First Nation gegenüber der Regierung Kanadas und gegenüber der von British Columbia vertritt.1 Außerdem gehören die Halalt zu den sechs Stämmen der Hul'qumi'num-Gruppe, zu denen noch die Cowichan, Chemainus, Penelakut, Lyackson und Lake Cowichan zählen.

Inhalt

Geschichte

Die Dörfer der Halalt lagen auf Willy Island vor Chemainus und im unteren Chemainus-Tal. Ausgangsort war das Dorf xeláltxw, was „bemaltes Haus“ bedeutet, denn die Hauspfosten in diesem Dorf waren farbig hervorgehoben. Dieses Dorf lag wohl im Cowichan Valley, genauer dort, wo heute die Silver Bridge den Cowichan River überquert, also im Südosten von Duncan. Cowichan und Chemainus (Siyóletse und St'éts'en) stammten aus diesem Dorf.

Die Bewohner zogen später in den Norden von Willy Island, die größte der Shoal Islands vor der Mündung des Chemainus River. Vermutlich geschah dies Anfang des 19. Jahrhunderts, wobei sie den Dorfnamen mitnahmen. In dem neuen Dorf standen wohl fünf oder sechs Häuser. Obwohl die Insel dem Halalt-Reservat zugeschlagen wurde, wurde das Dorf in den 20er Jahren wieder aufgegeben. Die Bewohner zogen ins Westholme-Reservat am unteren Chemainus (Halalt No. 2). Dies hatte folgenden Hintergrund: Im Oktober 1863 befahl Gouverneur James Douglas einige Inseln im Mündungsbereich des Chemainus River und das Land um die „obere Siedlung“ als „Indian Reserves“ für die Halalt vorzusehen. Doch 1867 wurden diese Inseln zugunsten eines Siedlers namens Mainguy konfisziert, und im Gegenzug großzügig ihr Besitz einer 110-Acre-Parzelle festgesetzt (heute Halalt No. 2) (Arnett, S. 312), ebenso wie das Reservat auf Willy Island.

Als die McKenna-McBride-Kommission ab 1913 die Reservate aufsuchte, schlug sie vor, dass die beiden Reservate des „Chemainus Tribe, Halalt Band“, „No 1 - Halalt Island, 140.00 acres, and No. 2 - Halalt, 287.00 acres“ bestehen bleiben sollten.2 Rechtskraft erhielten diese Vorschläge der Kommission erst 1923.

Aktuelle Situation

Der Chemainus River war, ähnlich wie der Cowichan River, ein wasserreicher Fluss, gleicht heute jedoch mehr einem Bach. Für die wachsenden Küstenorte, allen voran Chemainus, wird immer mehr Wasser benötigt. Die Halalt leben nahe dem Fluss auf einer Grundwasserschicht, die von diesem Fluss abhängt. Damit wird auch ihre Trinkwasserversorgung vom Wasserstand des Flusses bestimmt. Doch die Municipality of North Cowichan hat eine höhere Wasserentnahme bereits beantragt, ohne vorher Konsultationen mit den Halalt aufzunehmen, auf deren Traditionellem Gebiet die Wasserentnahmestellen liegen. Sie will 6 Millionen Dollar inestieren. Wie lebenswichtig den Halalt ihr Fluss ist, zeigte die Honour Our River Feier am 14. September 2007. Dazu wurden die benachbarten First Nations der Penelakut, Chemainus und Lyackson eingeladen, aber auch die Einwohner von Westholme, Chemainus und Thetis Island.

Seit September 2009 kommt es zu rechtlichen Auseinandersetzungen mit dem District of North Cowichan, bei denen die Rechtshilfeorganisaton West Coast Environmental Law dem kleinen Stamm Unterstützung bietet und einen erfahrenen Anwalt stellt. Nachdem sich die Halalt zunächst nur juristisch wehrten, griffen sie ab dem 25. Februar 2010 auf das Mittel der Blockade zurück. Am 3. März beschloss der Stamm, die Blockade fortzusetzen. Dabei werden sie von der Union of British Columbia Indian Chiefs unterstützt, deren Vorsitzender Okanagan Grand Chief Stewart Phillip Häuptling eines Stammes ist, der sich in ähnlicher Weise gezwungen sieht, sein Trinkwasser zu schützen. Ähnlich ergeht es den Tsilhqot'in. Sie hoffen, wie die Tsay Keh Nay, die den Amazay Lake 2008 retten konnten, dass ihnen Ähnliches gelingt.2a

Mit Hilfe von First Power beginnen die Halalt eine unabhänige Versorgung mit Sonnenenergie aufzubauen.2b

Reservate

Die beiden Reservate der Halalt sind Halalt Island 1 und Halalt 2. Ersteres liegt auf Willy Island in der Mündung des Chemainus River und umfasst 56,6 ha, letzteres liegt am Chemainus River, rund 3 km vor der Mündung in den Stuart Channel und umfasst 109,2 ha. Hier leben die Halalt. Im Reservat befanden sich im August 2009 noch 94 Halalt, in anderen Reservaten weitere 13. 104 registrierte Halalt lebten außerhalb der Reservate. Insgesamt waren 208 Menschen als Halalt registriert. Im August 2010 lagen diese Angaben bei 95, 16 und 104. Insgesamt waren 215 Menschen als Angehörige der Halalt First Nation anerkannt.3 Ihr Häuptling ist James Robert (Bert) Thomas.

Literatur

externe Links

Siehe auch

Anmerkungen

  1. 1 ↑ Näheres zu den beteiligten Stämmen: 1.
  2. 2 ↑ Der publizierte Text: Minutes of Decision - Chemainus Tribe.
  3. 2a ↑ Halalt First Nation holding blockade for the water, in: intercontinental cry, 10. März 2010. Zum Gerichtsverfahren: A Day in Court with the Halalt First Nation, in: West Coast Environmental Law, 11. Juni 2010. Filmbeitrag von BChannelnewstv, 6. März 2010
  4. 2b ↑ Halalt looks toward sun to treat sewage, in: Klahowya, 3. März 2010.
  5. 3 ↑ Nach den Angaben des Department of Indian Affairs and Northern Development, First Nation Profiles: Halalt

Für die Abbildungen gilt:

Kopieren, Verbreiten oder Modifizieren ist unter den Bedingungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, erlaubt. Eine Kopie des Lizenztextes ist unter dem Titel GNU Free Documentation License enthalten.

Der Text findet sich hier.