Tait ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von First Nations in der Provinz British Columbia. Sie leben am unteren Fraser River und gehören kulturell zur Gruppe der Küsten-Salish. Zwar gehören sie teilweise zu den Cowichan1, doch werden mit „Tait“ nur die Gruppen bezeichnet, die am Fraser, genauer im Yale District zwischen Nicomen und Yale leben. Sie werden überwiegend durch die Sto:lo Nation vertreten. Ihre Nachbarn sind die Nlaka'pamux. Ihre größten Reservate sind Chehalis, Cheam, Hope und Yale.
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Von den um 1850 vielleicht 3.000 Tait lebten im Jahr 1890 nur noch 932, 1910 gar nur noch 578. 1869 missionierte Pater Charles Grandidier bei ihnen, zu einer Zeit, als sie durch den massenhaften Zuzug von Goldgräbern seit 1858 bereits in schwere Bedrängnis geraten waren. Angeblich, so berichtete jedenfalls der British Colonist aus Victoria,2 gelang es ihm, sie aus Alkoholproblemen und der Zersetzung durch heruntergekommene Weiße zu befreien. Die bereits 1861 gegründete Oblatenmission St. Mary's Mission in Yale war wohl weniger erfolgreich.
Eine der wichtigsten Gruppen der Tait war die Yale Indian Band, deren Häuptling um 1881 Emmitt Liquatum war.3 Er war ein herausragender Führer der Stó:lo, die oft als Tait Indians beschrieben wurden. Ihre Hauptorte lagen bei Yale, Chehalis, Cheam und Hope. Dabei war die Region vor Ankunft der Goldgräber 1858 eine der am dichtesten besiedelten Gegenden der Pazifikküste, die sich 30 Stämme teilten, der überwiegende Teil von ihnen gehörte zu den Sto:lo.
1878 erließ die Regierung den restriktiven Fisheries Act, ein Fischereigesetz, das den Indigenen das gewohnte Fischfangrecht entzog, 1884 verbot sie den Potlatch, bei dem die Fischrechte traditionell verteilt wurden. Im nächsten Jahr erreichte die Canadian Pacific Railway die Region, wodurch Begräbnisstätten und Dörfer zerstört wurden. 1913/14 herrschte Hunger, weil die zweite Trasse der Bahn zu massiven Erdrutschen geführt hatte, die zu katastrophalen Ausfällen beim Fischfang führten. Erst ab 1992 konnten die Stämme der Region ihre Fischrechte beim Obersten Gerichtshof durchsetzen.
Die Cheam nennen sich nach dem Berg Lhilhequey (Mt. Cheam). Auffällig ist ihre Jagd auf Bergziegen (mountain goats), deren Wolle sie zu Decken verarbeiteten. Diese waren als Handelsgut begehrt, hatten aber auch eine hohe zeremonielle Bedeutung und gaben der Weberin zugleich spirituelle Kraft. Die Wolle wurde nicht geschoren sondern dort, wo sie hängen geblieben war, eingesammelt. Mit der Ankunft zahlreicher Goldgräber wurden ihnen zunehmend Jagdgebiete zugunsten der Neuankömmlinge entzogen. Außerdem verdrängten billige Industrieprodukte aus England und bald Kanada die aufwändigen Produkte der Indianer.
Noch schlimmer erging es den Sumas am Sumas Lake. Ab 1920 wurde der See einfach trockengelegt, eine Siedlung verdrängte die Indianer.
June Quipp, 1999 bis 2003 Häuptling der Cheam, ist Nachkommin ihres Ur-Ur-Großvaters Leiemacha, der von 1808-66 Häuptling war. Ihr Vater Albert Douglas hatte dieses Amt von 1952-69 inne, ihr Bruder war Grand Chief Sam Douglas (1941 - 2001), der das Amt 31 Jahre führte. Am 10. Januar 2007 wurden alle Klagen gegen die Fischerei der Indianer in ihrem Gebiet, dem Pilalt Territory, fallengelassen.
Am 31. März 2003 blockierten die Sumas unter ihrem Häuptling Dalton Silver den Zugang für Lastkraftwagen in ihr Reservat, um ihre heiligen Stätten zu schützen. Von den rund 100 transformer rocks, Felsen, die an die Ursprünge der Stämme erinnern, ist im Sto:lo-Gebiet nur der älteste und bekannteste, der um 7000 v. Chr. bearbeitete Xa:ytem rock in Hatzic geschützt. Noch 1999 sprengte die Canadian National Railway einen solchen Felsen im Yale-Reservat.
Von den ursprünglichen Wäldern mit riesigen Bäumen ist nur noch ein winziger Rest im Pilalt Territory am Elk Creek übrig. 2003 protestierten die Cheam gegen die Versuche der Cattermole Timber Company, auch die letzten Baumriesen zu fällen. Hinzu kommen Landspekulation und der Bau von Golfplätzen, Lifts und Touristenunterkünften, die die Reservate bedrohen.
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